Covid-19 – Stay healthy, stay busy

Seit knapp einer Woche befindet sich unsere Gesellschaft im Ausnahmezustand. Überwältigt und narkotisiert von einer Herausforderung, die sich wortwörtlich nicht greifen und in ihren möglichen Auswirkungen vor allem auch gar nicht begreifen lässt. Dabei liegt es vor allem an uns selbst, wie weitreichend die Auswirkungen auf uns persönlich und das gesellschaftliche Leben insgesamt ausfallen.
Wer seinen Covey (Stephen R. Covey: Die sieben Wege zur Effektivität) gelesen hat, wird in Anbetracht der aktuellen Lage wahrscheinlich unmittelbar an den 1. Weg „Pro-aktiv sein“ erinnert werden. Er wird versucht sein, über alle Hemmnisse zu lamentieren, die ihn innerhalb seines privaten wie geschäftlichen Interessenbereichs gerade daran hindern, so fortzufahren, wie er es gewohnt ist und im besten Falle auch zu schätzen weiß. Und er wird sehr bald erkennen, dass allein in der Klage über die schlimmen Umstände kaum Trost und noch weniger Ansätze zu einer Befreiung seiner misslichen Lage liegen. Folgerichtig wendet er sich anschließend seinem tatsächlichen Einflussbereich zu und denkt über die verbliebenen Handlungsoptionen nach, die er aktiv angehen kann.
Sollte er das größte persönliche Risiko in der Furcht vor Unterversorgung in einer Quarantäne vermuten, wird er beherzt losziehen und in Drogerien und Lebensmittelgeschäften um Toilettenpapier und Desinfektionsmittel buhlen. Ist er Unternehmer oder Manager, wird er sich Gedanken machen, wie er sein Unternehmen in der kommenden Zeit möglichst störungsfrei und mit einem Minimum an Einschränkungen und Verlusten durch das temporär unruhige Fahrwasser steuert. Und die Qualität seiner gefundenen Lösungen wird anschließend über den Erfolg seiner Unternehmung wie auch – in einem größeren Kontext betrachtet – über die gesellschaftlich-wirtschaftliche Lage der Republik insgesamt entscheiden.
Keine Frage: Es gibt gute Gründe, mit einiger Skepsis und Verunsicherung auf das Geschehen rund um die Ausbreitung des Corona-Virus zu blicken. Auf der anderen Seite spricht sehr wenig dafür, dass der Verfall in eine Handlungsstarre eine gute Reaktion für die im Raum stehenden Gefahren darstellen könnte. Wer mit seinem Unternehmen Umsatzrückgänge befürchtet, sollte an dieser Stelle nicht mit dem Marketing und Vertrieb aufhören, sondern vielmehr überlegen, was er in der Situation sinnvoll anpassen und umstellen kann, um wieder handlungsfähig zu werden. Ein perfektes Beispiel hierfür liefert die Gastronomie. Von den Umständen unmittelbar getroffen, reduzierte sich ihr Umsatz von einem auf den anderen Tag nahezu auf Null. Bei laufenden Kosten für den Betrieb, das Personal und den vorgehaltenen Warenbestand. Um den drohenden Gesamtschaden wenigstens ein wenig abzumildern, stellen die pfiffigsten „Chef’s“ nun kurzerhand auf „außer Haus“-Angebote um, indem sie den Warenbestand auf eine Handvoll fester, portionierter Beutel-Gerichte runterkochen und diese – wie bei einem Drive-In – am offenen Fenster an Selbstabholer verkaufen. Und das aktuell mit z.T. beachtlichem Erfolg.
Nicht jedes Geschäftsmodell wird sich leichthin so einfach anpassen lassen. Die Lufthansa und diverse Reiseanbieter wissen davon gerade ein Lied zu singen. Aber auch nicht jedes Geschäftsmodell ist streng genommen von der aktuellen Lage in der gleichen Weise bedroht. Wer eine Marketing- oder Vertriebskampagne geplant hat, wird in diesen Tagen damit vielleicht sogar auf mehr Resonanz stoßen, als in einem gewöhnlichen Geschäftsalltag. Wer einen neuen digitalen Vertriebskanal geplant hat, sollte die Zeit nutzen und seiner Planung Gestalt verleihen, denn er wird die zusätzliche Vertriebskapazität gut gebrauchen können. Für den Entscheider stellt sich zumeist doch nur die Frage, welche Prozesse und Kommunikationswege ggf. einer kleinen Anpassung bedürfen, um weiterhin handlungsaktiv zu bleiben und sein Geschäfts voranzubringen.
Bei ORÖ haben wir jetzt gerade die ersten All-Company Homeoffice Woche hinter uns gebracht. Als Digitalagentur befanden wir uns dabei natürlich in einer prädestinierten Lage, weil das Thema Homeoffice auch schon vor der Corona-Krise etabliert war und wir längst über die notwendigen Instrumente und Spielregeln zu einem dezentralen Arbeiten verfügen. Aber der Weg dahin ist auch für andere, vielleicht eher klassisch korrespondierende, Unternehmen kein weiter und auch in einer überschaubaren Zeitspanne zurückzulegen. Vielleicht hat der eine oder andere Manager ja insgeheim schon länger für sein Unternehmen über die Einführung ähnlicher Modelle nachgedacht. Dann bietet sich jetzt die Gelegenheit, konkrete Erfahrungen im Ernstfall zu sammeln. Die Krise als Chance. Von Ferne hört man auch heute bereits viele Fürsprecher aus der digitalen Branche, die genau auf solche Erfahrungswerte und eine diesbezügliche grundlegende Veränderung der deutschen Arbeitswelt setzen. Wir werden sehen.
Klar ist, dort wo das persönliche Treffen wegfällt, wird der Anteil an Kommunikation und auch die Sensibilität dafür zunehmen müssen. Mimik, Gestik und auch feine Ironie verlieren über die Distanz ebenso an Verständlichkeit, wie das schlichtweg Unausgesprochene. Doch all dies sollte uns nicht daran hindern, auch in Zeiten der Krise gute und erfolgreiche Projekte gemeinsam zu meistern.
Wenn Sie an irgendeiner Stelle ganz konkrete Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht uns anzusprechen. Lassen Sie uns gemeinsam über Ihre Potenziale in einer absoluten Ausnahmesituation sprechen oder darüber, wie sich Ihre Vorhaben jetzt – unter veränderten Vorzeichen – trotzdem noch zuverlässig und „in time“ realisieren lassen. Alles natürlich mit der gebotenen Vorsicht, aber eben auch mit Entschlusskraft und Engagement. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!
Bis dahin gilt: Stay at home – stay healthy – stay busy!
Autor: Ralf Koyro
Das könnte Dich auch interessieren
Kontakt aufnehmen
Was können wir für Dich tun?