Die Reformation des UX/UI-Designs?
Nun ist es mittlerweile über zwei Jahre her, dass wir unseren Workflow im Bereich des UX/UI-Designs umgestellt haben. Damals erschien innerhalb des Mutterkonzerns Adobe das neu entwickelte und eigens für die Bedürfnisse eines Webdesigners zugeschnittene neue Programm XD. Es versprach eine Menge neuer Features und Funktionen. Also nicht lange überlegen und ausprobieren hieß die Devise.
Schon bei Beginn der Installation kribbelte es in den Fingern, mehrere Fragen schossen durch den Kopf. Was wird da wohl für eine neuartige Software auf den Market gebracht und was ist in der Zukunft damit alles möglich? So hinterließ auch direkt der erste Eindruck einen bleibenden. Denn die Benutzeroberfläche war aufgeräumt, klar strukturiert und bot nur die nötigsten Funktionen & Tools. Irgendwie komplett anders als man es sonst aus dem Hause Adobe kennt. Und dennoch war man begeistert statt enttäuscht, vielmehr erleichtert, dass man nicht wie gewohnt mit einem Stapel an Tools überhäuft wird. Neben der Möglichkeit einer Prototyperstellung aus einzelnen Arbeitsflächen, welche man nun ungehindert dem Entwickler oder Kunden zur Verfügung stellen konnte, waren es auch sehnlich gewünschte Basics wie z.B. die Arbeit mit verschiedenen Device-Auflösungen innerhalb eines Arbeitsfensters.

Im Laufe der ersten Projekte kamen dann auch in unregelmäßigen Abständen Softwareupdates, die einen als Anwender so richtig mit der Software verschmelzen ließen. Mit jedem neuen Update erweiterte man seine Möglichkeiten, lernte beständig neue Funktionen und konnte somit auch ganz neue Designs oder Mock-Ups gestalten. Es wurden förmlich neue Türen aufgestoßen, die die Vorfreude auf zukünftige Updates nur noch mehr steigen ließ.
In Verbindung mit gewissen Plugins wurde die Software XD durch die fortlaufenden Updates immer mächtiger. Hatte man damals noch Probleme mit globalen Änderungswünschen wie z. B. der Farbanpassung eines Buttons, so lieferte der Herausgeber mit der Einführung der sogenannten Komponenten die perfekte Lösung, um mit einem Klick alle Buttons im Screendesign farblich abzuändern. Nicht nur der Workflow wurde effizienter, sondern auch der Handlungsspielraum dem Reviewer einen Vorgeschmack auf bestimmte Mikroanimationen zu geben. Zuletzt war es die Einführung von Mouseover Zuständen, welche eine Website mehr und mehr interaktiver erscheinen ließ und die User Experience steigerte. Natürlich ist jedem, der etwas über den Tellerrand schaut bewusst, das hierbei das Rad nicht neu erfunden wurde und andere Softwareprogramme längst solche Möglichkeiten und noch mehr vorweisen konnten.

Liebe auf den ersten Klick
Was kann man nun nach mehr als zwei Jahren für ein Fazit ziehen? Zuallererst muss man festhalten, dass sich der Workflow innerhalb unserer Agentur optimiert hat und die Zusammenarbeit zwischen Grafik und Technik deutlich verbessert wurde. Dies ist besonders auf die externen Review- bzw. Entwickler-Links zurückzuführen welche man problemlos innerhalb des Teams verschicken oder an das entsprechende Jira-Ticket anhängen kann.
Des Weiteren ist auch die Verbindung per Kabel zwischen XD und einem Smartphone ein großer Mehrwert. Wodurch der Designer erstmals, sein Screendesign auf dem Smartphone zu testen und sich einen Eindruck zu verschaffen kann, wie es auf einem Mobile-Device wirkt. In der Summe gibt es eine Menge nützlicher Funktionen, die es nun endlich ermöglichen, zeitgemäß auch im Hause Adobe Webdesign zu konzeptionieren und zu gestalten.
Es bleibt festzuhalten, dass mit der Software XD jedem UX/UI-Designer ein großartiges Geschenk bereitet wurde und die Nutzung von Programmen wie Sketch oder Invision nicht mehr erforderlich macht. Sollten die Softwareupdates wie gewohnt weiterhin erfolgen, bleibt es eine spannende Entwicklungsreise, an der man teilhaben darf.
Autor: Ralf Koyro