Quickticket – Smarter Warten
Smarter Warten
Im Gespräch mit Katharina Feiertag, Quickticket
Über die Idee und den Start von Quickticket…
Wir haben uns dem Thema gewidmet, dass Patienten und Kunden im Gesundheitsbereich so viel Zeit mit Warten verbringen als die Zeit sinnvoller zu nutzen. Das ist einfach verlorene Lebenszeit, die einfach vergeudet wird, weil man irgendwo stundenlang wartet. Ich habe da einmal in einer Studie gelesen, dass wir allein im Gesundheitsbereich elf Tage mit Warten verbringen. Und das ist schon verrückt, wenn man bedenkt, was mit Hilfe aktueller Technologien schon alles möglich ist. Als haben wir das in Angriff genommen.
Ich habe Gesundheitsinformatik studiert, auf Englisch eHealth, und habe schon immer gewusst, ich will was bewirken können. Bei einem guten Freund, der schon lange ein IT-Unternehmen führt, ist dann irgendwann die Idee auf dem Tisch gelegen und dann haben wir beide gesagt: Let’s Go!
Über das eHealth-Studium…
Das Studium umfasst sehr viele Bereiche. Du kannst jetzt nicht sagen, ich habe jetzt nur die Informatik, aber mir fehlt das Wissen vom Gesundheitsbereich oder wie es in einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus abläuft. Wir sind eigentlich so zwischendrin. Wir sind keine hundertprozentigen Informatiker, sondern schlussendlich sind wir so die Bindeglieder und gemeinsam stellen wir uns die Frage: Wie können wir die Gesundheitswirtschaft effizienter gestalten oder die Versorgung der Patienten verbessern? Da braucht man einfach beide Blickwinkel.
Zur Gründung während des Studiums…
Ich bin mit den Professoren in Kontakt getreten und die haben uns mit ihrer Expertise auch sehr unterstützt. Es war auf jeden Fall der Rückhalt da und es war auch jeder begeistert. Für die Professoren und Mitarbeiter am Institut ist es natürlich auch super spannend, wenn sie sehen, dass da jemand ist, der eine Idee hat und man dort unterstützen kann.
Zur Funktionsweise von Quickticket…
Im Grunde wollen wir, dass Personen überprüfen können, wann sie zum Arzt können. Dafür soll gefördert werden, dass diese Menschen verstärkt die Website ihres Arztes aufsuchen und sehen können, dass aktuell die Nummer 20 an der Reihe ist und die nächste Nummer die man ziehen kann, wäre aktuell die Nummer 40 und diese wäre dann heute um 19.00 Uhr an der Reihe. Damit verbunden wäre dann die Frage: Möchten Sie sich das Ticket nehmen? Indem ich dann auf das Ticket klicke, tauche ich sofort in der Warteliste des Arztes auf und kann die Wartezeit zuhause abwarten. Was für uns das Wichtigste ist, dass wir im Hintergrund einen machine-learning Algorithmus nutzen, der diese Zeitprognosen durchführt. D.h. er lernt mit der Praxis, er lernt mit den Abläufen, er schaut, wer heute überhaupt in der Praxis arbeitet, welche Uhrzeit und Jahreszeit es gerade ist. Im Winter müssen die Patienten Strumpfhosen etc. ausziehen. Der Algorithmus lernt mit der Praxis und kann dann wirklich verlässliche Zeitprognosen durchführen.
Über den Weg zur Markteinführung…
Von heute auf morgen ist natürlich unsere Rakete nicht angestoßen. Intern haben wir immer gesagt, wir sind wie eine Lokomotive, die nur langsam ins Rollen kommt, aber wenn sie dann einmal fährt, dann lässt sie sich nicht mehr so rasch bremsen… Wenn Du in der Gesundheitswirtschaft eine Idee hast, brauchst Du Zeit, Durchhaltevermögen und Motivation. Bei uns hat es bis zum heutigen Tag auch über zwei Jahre gedauert. Man braucht einen starken Atem und ein gutes Team im Hintergrund. Was das Gesundheitssystem betrifft, war das mit der Corona-Pandemie – wie Du vorhin angedeutet hast – jetzt nicht so schlecht für uns.
Katharina Feiertag über das, was sie treibt:
Meine Mission ist es, mit heimischen, digitalen Produkten das Personal im Gesundheitswesen zu entlasten. Digitale Produkte unterstützen unser alltägliches Leben schon so sehr, warum hinkt das Gesundheitswesen hinterher? Neue Informations- und Kommunikationstechnologien können dazu beitragen, Lösungen anzubieten, die die Prozesse und die Reise der Patientinnen und Patienten im Gesundheitswesen effizienter gestalten. Dadurch können die Qualität, die Prozesse und die Effizienz in unserem Gesundheitswesen verbessert werden. Ebenso wird die Zufriedenheit aller Beteiligten gesteigert.
(Quelle: Profil auf LinkedIn, Info)
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